Wichtige Infos zur Einnahme von Antibiotika

FAQs zur Einnahme von Antibiotika

In manchen Fällen ist es unvermeidlich, dass ein Antibiotikum eingenommen werden muss. Dann ist es wichtig, dass es richtig angewendet wird, damit alle Erreger abgetötet werden und möglichst selten Nebenwirkungen auftreten. Hier erfährst Du, was Du bei der Einnahme von Antibiotika beachten musst.

Wie oft sollte ich Antibiotika einnehmen?

Es ist wichtig, das Mittel so einzunehmen, wie vom Arzt oder der Ärztin verordnet. Nur dann kann kontinuierlich eine ausreichend hohe Konzentration des Wirkstoffs im Körper erreicht und erhalten werden. Das heißt, wenn Du eine Tablette täglich nehmen sollst, bedeutet das, dass Du alle 24 Stunden das Medikament anwenden sollst. Mit zweimal täglich eine ist gemeint, das Präparat im Abstand von zirka zwölf Stunden zu verwenden. Dreimal eine am Tag bedeutet, alle acht Stunden eine Dosis des Antibiotikums einzunehmen.

Sorge dafür, dass Du diese Abstände möglichst genau einhältst. Der gleichbleibende Wirkstoffspiegel im Blut ist sehr wichtig für den Erfolg der Therapie. Und wenn das Antibiotikum nicht seine volle Wirkung entfalten kann, können widerstandsfähige Bakterien überleben und gegen das Medikament unempfindlich werden. Das gilt auch für ein vorzeitiges Absetzen des Medikaments: Auch dann können Bakterien übrig bleiben, die Abwehrmechanismen gegenüber dem Wirkstoff entwickeln.

Wann sollte ich Antibiotika einnehmen?

Da es unterschiedliche Wirkstoffgruppen von Antibiotika gibt, kann man auch nicht allgemeingültig sagen, wann der richtige Einnahmezeitpunkt ist. Das hängt immer vom jeweiligen Medikament ab. Einige Antibiotika müssen nüchtern eingenommen werden, andere zum Essen. Wann genau das Medikament eingenommen werden muss, erklärt Dir Dein Arzt/Deine Ärztin oder Dein Apotheker/Deine Apothekerin. Du findest die Information zudem auf dem Beipackzettel.

Empfiehlt der Hersteller, das Antibiotikum „vor dem Essen“ einzunehmen, solltest Du es eine halbe bis eine ganze Stunde davor nehmen. „Zum Essen“ steht für: direkt während oder unmittelbar nach der Mahlzeit. Nach dem Essen ist mindestens zwei Stunden später, dann wird die Wirkstoffaufnahme nicht durch Lebensmittel beeinträchtigt.

Darf ich übrig gebliebene Antibiotika verwenden?

PillenBei der letzten Erkrankung sind Antibiotika übrig geblieben. Diese bei einem neuen Infekt noch einmal zu verwenden – auch wenn die Symptome ähnlich sind – ist jedoch keine gute Idee. Zwar ist Recycling in vielen Fällen richtig und notwendig – bei Antibiotika aber nicht sinnvoll, bisweilen sogar gefährlich. Denn bevor Dir Dein Arzt oder Deine Ärztin ein Antibiotikum verschreibt, untersucht er oder sie Dich ausgiebig und stellt dabei fest, ob die Einnahme wirklich nötig ist und welcher Wirkstoff in welcher Stärke zum Erreger passt. Ähnliche Symptome wie bei der letzten Erkrankung müssen nicht zwangsläufig heißen, dass auch die nächste Infektion von den gleichen Erregern verursacht wurde. Auch Gewicht und Alter der Patienten spielen bei der Verordnung eine wichtige Rolle. Deshalb sollte es tabu sein, Antibiotika mit Familienangehörigen oder Freunden zu teilen. Nicht verwendete Medikamente entsorgst Du am besten über den Hausmüll oder bringst sie in die Apotheke zurück.

 

Gibt es Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten?

Wenn Dein Arzt/Deine Ärztin Dir ein Antibiotikum verschreibt, frage nach, ob dieses Wechselwirkungen mit anderen Arzneien eingeht. Manche Antibiotika gehen teils gefährliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten ein, wie zum Beispiel mit Cholesterinsenkern und Blutgerinnungshemmern. Das kann dazu führen, dass beispielsweise die Blutungsneigung erhöht wird. Zudem können einige Antibiotika auch Zuckerschwankungen bei Diabetikern auslösen.

 

Sollte ich zusätzlich verhüten, bei der Einnahme von Antibiotika?

Der verhütende Effekt der Pille kann durch Einnahme von Antibiotika nachlassen, was zu einer ungewollten Schwangerschaft führen kann. Um dem vorzubeugen, solltest Du zusätzlich zum Beispiel mit einem Kondom verhüten.

 

Vertragen sich Antibiotika mit Lebensmitteln?

LebensmittelAntibiotika können nicht nur die Wirkung anderer Medikamente beeinflussen, sondern auch mit normalen Lebensmitteln reagieren. Einige Wirkstoffe vertragen sich beispielsweise nicht mit Milch und Milchprodukten. Dazu zählen Antibiotika aus der Gruppe der Tetracycline und Gyrasehemmer, etwa Doxycyclin, Ciprofloxacin und Norfloxacin. Sie haften sich an das Kalzium aus der Milch und bilden auf diese Weise winzige Knäuel, die der Körper nicht verwerten kann. Die Arznei wandert ohne zu wirken durch Magen und Darm und bleibt wirkungslos.

Ärzte und Apotheker können Dir sagen, ob Dein Medikament sich nicht mit den Produkten verträgt. Du musst aber auch während dieser Zeit nicht auf Milch und Milchprodukte verzichten. Es reicht, wenn zwischen der Einnahme des Medikaments und dem Verzehr mindestens zwei Stunden liegen.

Übrigens enthalten auch Mineralwässer Kalzium. Du solltest das Medikament deshalb besser mit Leitungswasser einnehmen. Auch Mineralstoffpräparate, die zum Beispiel Kalzium, Magnesium oder Zink enthalten, sollten nicht mit Antibiotika eingenommen werden.

Darf ich während einer Antibiotikatherapie Alkohol trinken?

BierAlkoholkonsum und Medikamente sind keine gute Verbindung. Denn Alkohol ist eine zusätzliche Belastung für Deinen Körper und kann die Wirkung von Medikamenten verstärken oder abschwächen. Du solltest deshalb grundsätzlich auf Alkohol verzichten, wenn Du Medikamente nimmst. Das gilt insbesondere für Antibiotika. Denn bei der Einnahme einiger Antibiotika mit gleichzeitigem Alkoholkonsum kann es zum sogenannten Antabus-Effekt kommen. Betroffene leiden unter Kopfschmerzen, Herzrhythmusstörungen und Übelkeit bis hin zum Erbrechen. Der Grund: Bestimmte Antibiotika hemmen ein Enzym, das wichtig für den Abbau des Alkohols ist. Dann reichern sich giftige Abbauprodukte im Körper an. Bei gleichzeitiger Einnahme von Alkohol und anderer Antibiotika kann es zudem zu Leberschäden kommen.

 

Darf ich während der Antibiotikatherapie Sport treiben?

HantelIn den meisten Fällen fühlen sich Menschen, die ein Antibiotikum nehmen, zu geschwächt, um Sport zu treiben. Zudem sprechen die meisten Ärzte/Ärztinnen meist auch ein striktes Sportverbot aus. Der Grund dafür ist, dass der Körper durch die Krankheit geschwächt ist und durch den Sport zusätzlich belastet wird. Um die Krankheit zu bekämpfen, benötigt der Körper alle seine Kräfte. Wer trotz Krankheitsgefühl, Fieber und Schmerzen auch noch Sport treibt, hilft damit seinem Körper nicht, sondern riskiert vielmehr, dass sich die Infektion weiter ausdehnt und damit nicht nur schlimmer wird, sondern auch länger andauert. Im schlimmsten Fall droht eine Herzmuskelentzündung, die lebensgefährlich sein kann.

Auch wenn es Dir wieder besser geht, solltest Du nicht direkt wieder ins Training starten, sondern noch einige Tage abwarten. Denn Antibiotika bekämpfen neben Krankheitserregern die natürliche Darmflora, die das Immunsystem unterstützt. Der Körper ist somit anfälliger und Sport eine zusätzliche Belastung. Schone Dich deshalb noch einige Tage und starte wieder langsam in Dein Sportprogramm.

Darf ich mich bräunen, wenn ich Antibiotika nehme?

Auch wenn Licht und frische Luft helfen, die Abwehrkräfte zu aktivieren, solltest Du sehr vorsichtig bei viel Sonne sein. Denn wenn Du Antibiotika nimmst, reagiert Deine Haut stärker auf das Sonnenlicht. Versuche also Deine Haut während und einige Tage nach der Einnahme besonders gut zu schützen indem Du sie gut eincremst und im Schatten bleibst.

 

Quellen:

Apotheken Umschau, DAK, BZgA, gesundheit.de

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