Erkenntnisse aus ARena bald Teil der Regelversorgung?

Mitte Februar 2022 gab der Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) in einer Pressemitteilung bekannt, dass der Innovationsausschuss des G-BA die Überführung der Ergebnisse von insgesamt drei Projekten aus unterschiedlichen Bereichen in die Regelversorgung angeregt hat.

Darunter auch die Ergebnisse von ARena!

Forschung bedeutet Verbesserung

Mit den Mitteln des Innovationsfonds fördert der G-BA seit 2016 Projekte, die zur Weiterentwicklung des Gesundheitswesens beitragen. Projekte aus dem Bereich neuer Versorgungsformen zielen unter anderem darauf ab, neue Wege in der Versorgung der Patienten zu untersuchen, die über die aktuelle Gesundheitsversorgung in den gesetzlichen Krankenkassen hinausgehen. Die finanziellen Mittel werden von den am Risikostrukturausgleich teilnehmenden gesetzlichen Krankenkassen und aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds gestellt. Mit Hilfe der Mittel des Innovationsfonds können Projekte finanziert werden, die Impulse für die innovative Weiterentwicklung des Gesundheitswesens geben.

Da ARena einen Weg gezeigt hat, zu einer solchen Weiterentwicklung beizutragen, werden die Ergebnisse der Studie nun an die zuständigen Organisationen und Institutionen im Gesundheitswesen weitergeleitet, dort geprüft und bei der Überarbeitung der entsprechenden Prozesse nach Möglichkeit berücksichtigt.

Das Projekt ARena

An ARena (Antibiotika-Resistenzentwicklung nachhaltig abwenden) nahmen im Interventionszeit-raum von 2017 bis 2019 insgesamt fast 300 Ärzte aus 14 Arztnetzen teil. Bei den beteiligten Arztpraxen wurden verschiedene Unterstützungskonzepte eingeführt und erprobt. Im Ergebnis ging die Zahl der Antibiotikaverordnungen in den Praxen signifikant zurück.

Das gute Resultat von ARena basiert auf einer Kombination von Qualitätszirkeln, datenbasierten Feedback-Berichten, E-Learnings, ergebnisabhängigen Vergütungen für Ärztinnen und Ärzte, sowie einer zielgerichteten Öffentlichkeitskampagne, zu der auch dieser Blog gehört, und Informationsmaterialien für Patientinnen und Patienten.

Der weitere Weg bis zur Regelversorgung

Der Innovationsausschuss des G-BA hat sich nach eingehender Prüfung der Ergebnisse dafür ausgesprochen, dass diese neue Versorgungsform zur Überführung in die Regelversorgung vorgeschlagen wird. Im nächsten Schritt prüfen die Verbände der Kranken- und Pflegekassen und die Kassenärztlichen Vereinigungen, ob und gegebenenfalls wie die aus dem Projekt vorliegenden Ansätze und Erkenntnisse genutzt werden können, die Regelversorgung oder selektivvertragliche Leistungen weiterzuentwickeln und zu einer Qualitätsverbesserung beizutragen.

Außerdem gehen die Ergebnisse der ARena-Studie an die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) und das Robert Koch-Institut (RKI), wo sie für Informations- und Aufklärungsarbeit weiterverwertet werden sollen.

antibiotika-alternativen.de macht in 2022 auf jeden Fall weiter!

Die Plattform, auf der Du gerade diesen Artikel liest, war mal ein Instrument der ursprünglichen ARena-Studie und hat ebenfalls zum Erfolg beigetragen. Mit dem Abschluss von ARena wurden auch dieser Blog und die Social-Media-Kanäle zunächst nicht weiter mit Inhalten bespielt. Seit 2021 wird das Informationsangebot „Antibiotika-Alternativen“ auf Initiative der KVB (Kassenärztliche Vereinigung Bayerns) durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) bzw. das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) weiterfinanziert. Damit konnte die gelungene Aufklärungskampagne bis zu einer angestrebten dauerhaften Lösung durch BzgA oder RKI fortgeführt werden. Die Resonanz und die Klickzahlen zeigen, wie groß die Nachfrage im Netz ist: Inzwischen haben wir die 2 Millionen-Marke bei den Aufrufen überschritten (Stand: März 2022). Dazu kommen die Videos, die in Zusammenarbeit mit Influencern entstanden sind, und insgesamt weit über 750.000-mal gesehen wurden.

Wir freuen uns sehr, dass ARena wirklich erreicht hat, was ursprünglich die Intention war: Ein bedachterer Umgang mit Antibiotika und eine breit angelegte Aufklärung zum Thema Resistenzentwicklungen.

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