Antibiotika gelten als sehr sichere und gut verträgliche Medikamente. Trotzdem können sie – wie jedes Medikament– Nebenwirkungen hervorrufen. In diesem Beitrag erfährst Du, welche Nebenwirkungen Antibiotikum hervorrufen kann und was Du tun solltest, wenn Nebenwirkungen bei Dir auftreten.
Antibiotika sind hochwirksame Medikamente im Kampf gegen krank machende Keime. Manchmal kann es aber auch vorkommen, dass sie im Kampf gegen die bösen Keime auch die guten in Mitleidenschaft ziehen. Im menschlichen Darm beispielsweise leben zahlreiche verschiedene Bakterienarten. Sie leisten dem Körper wertvolle Dienste, zum Beispiel bei der Verdauung. Ein Antibiotikum kann aber nicht zwischen den nützlichen und den schädlichen Keimen unterscheiden. Und zieht auch gesunde Darmbewohner in Mitleidenschaft. Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, Bauchschmerzen und Übelkeit können die Folge sein.
Daneben können allergische Reaktionen der Haut wie etwa Rötungen und Juckreiz auftreten. Bei Mädchen und Frauen treten zudem manchmal Scheidenpilz-Infektionen auf, weil durch das Antibiotikum das natürliche Gleichgewicht im Intimbereich durcheinandergebracht wird. Dadurch haben es Pilze einfacher, sich zu vermehren.
Gut abwägen bei kleinen Kindern
Kleine Kinder sind besonders empfindlich. Bei ihnen entwickelt sich die Darmflora noch. Es wird angenommen, dass es sich, wenn sie oft Antibiotika bekommen, negativ auf sie auswirken könnte. Zu den möglichen Folgen zählen laut einer Studie im Fachjournal Nature Communications aus dem Jahr 2016 Übergewicht und Asthma. Das ist natürlich kein Grund, im Ernstfall auf ein Antibiotikum zu verzichten. Doch sollten Eltern und Ärzte gut abwägen, ob es wirklich notwendig ist. Bei Atemwegsinfekten, die bei Kindern besonders oft auftreten, nützen Antibiotika oftmals nicht, da diese meist durch Viren verursacht werden.
In der letzten Zeit gab es zudem häufiger Berichte über gefährliche Nebenwirkungen von Medikamenten aus der Gruppe der Chinolone. Dabei geht es um eine bestimmte Gruppe von Antibiotika wie Ciprofloxazin, Levofloxazin oder Ofloxazin. Sie stehen im Verdacht, als ernste Nebenwirkungen zum Beispiel Sehnenrisse, Haut- und Nervenschäden, psychische Probleme wie Panikattacken, Angstzustände, Verwirrung und Depression zu verursachen. Manche der Beschwerden sollen bestehen bleiben, selbst wenn Patienten die Arzneimittel absetzen. In den USA wurden 2016 strenge Warnhinweise für die Mittel veröffentlicht. Auf deutsche Initiative prüft nun auch die europäische Arzneimittelbehörde die Mittel und bewertet die Risiken neu.
Nebenwirkungen von Antibiotika – Das ist zu tun
Sollten bei Dir, Deinen Kindern oder Angehörigen nach der Einnahme eines Antibiotikums Nebenwirkungen auftreten, wende Dich damit am besten an Deinen Arzt oder Deine Ärztin. Er oder sie wird dann mit Dir gemeinsam beraten, wie die Behandlung weitergeführt werden kann.
Wenn Nebenwirkungen auftreten, ist es sinnvoll, diese zu notieren. Mache Dir Aufzeichnungen zu Wirkstoffnamen, Dosierung, Zeitpunkt und Nebenwirkungen. Wenn Du erneut ein Antibiotikum verordnet bekommst, kann dies dann verhindern, dass bei Dir diese Nebenwirkungen wieder auftreten.
Nach der Behandlung mit Antibiotika solltest Du zudem daran denken, Deine Darmflora wieder aufzubauen. Dabei helfen können Dir zum Beispiel Produkte mit Milchsäurebakterien oder Hefepilzen. Manche Experten empfehlen, wegen der enthaltenen Bakterien viel Joghurt zu essen – beispielsweise Naturjoghurt.
Bedenke zudem: Je häufiger Antibiotika verordnet und eingenommen werden, desto höher ist das Risiko, dass sich widerstandsfähige, also resistente Bakterien entwickeln und ausbreiten. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Antibiotika ist deshalb nicht nur mit Blick auf mögliche Nebenwirkungen sehr wichtig.
Bevor Du ein Antibiotikum einnimmst, solltest Du deshalb über die Behandlung gut informiert sein.
Frage Deinen Arzt oder Deine Ärztin:
- Warum brauche ich das Antibiotikum?
- Was sind mögliche Nebenwirkungen?
- Wie viele Tage lang muss ich das Antibiotikum einnehmen?
- Wie oft am Tag soll ich es nehmen?
- Kann ich das Antibiotikum zusammen mit einer Mahlzeit einnehmen oder ist ein Abstand nötig?
- Beeinflusst das Antibiotikum andere Medikamente, die ich einnehme?
So kannst Du einen Beitrag für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Antibiotika leisten und helfen, unerwünschte Risiken zu minimieren.
Quelle: KBV, test.de
Mailin Dautel
Es ist gut zu wissen, dass selbst die rezeptfreien Medikamente nicht harmlos sind. Bevor man Medikamente zu sich nimmt sollte man sich vorher gründlich erkundigen was die Wirkung ist und welche Wechselwirkungen es gibt. Ebenso wichtig ist es sich genau an die Mengenangaben zu halten, man Unterschätzt das manchmal sehr.