Bakterien sind um uns und in uns, sie umgeben uns ständig und meist leben wir sehr gut mit ihnen. Doch in manchen Fällen können sie uns krank machen. Dann können uns Antibiotika helfen, wieder gesund zu werden. Doch in vielen Fällen wirken Antibiotika nicht mehr, weil die Bakterien resistent gegen sie geworden sind. In diesem Beitrag erfährst Du, was resistente Keime sind und wie solche Resistenzen entstehen.
Bakterien sind die einfachste Lebensform auf unserem Planeten. Sie bestehen nur aus einer Zelle. Im Gegensatz zu Zellen von Menschen, Pflanzen oder Tieren fehlt diesen Zellen ein richtiger Zellkern. Das Erbgut schwimmt frei in den Bakterien herum. Doch obwohl die Bakterien so einfach aufgebaut sind, können sie uns sowohl nutzen als auch schlimm schädigen.
So besteht unsere Darmflora beispielsweise aus einer großen Zahl von Bakterien. Sie helfen uns bei der Verdauung. Bakterien können aber auch ernste (oder gefährliche) Erkrankungen wie Lungenentzündungen auslösen.
Bakterien passen sich ihrer Umwelt an
Damit die Bakterien – wie jedes andere Lebewesen auch – immer gut an ihre Umgebung angepasst sind, verändern sie sich. Dies geschieht durch Mutationen im Erbgut. Je nachdem, welche Umweltbedingungen vorherrschen, überleben diejenigen Bakterien, die am besten angepasst sind. Die angepassten Bakterien geben dann ihre Gene an die nachfolgende Generation weiter.
Werden Bakterien nun mit einem Antibiotikum bekämpft und nicht alle abgetötet, kann es passieren, dass sich einige verändern und gegen das Antibiotikum immun werden. Bei einer erneuten Gabe dieses Antibiotikums wirkt dieses dann nicht mehr.
Bakterien geben veränderte Gene weiter
Bakterien können sich jedoch nicht nur selber verändern, sie besitzen auch noch die Fähigkeit, veränderte Gene untereinander auszutauschen. So können angepasste Bakterien ihr verändertes Erbgut an andere Bakterien weitergeben, womit diese zum Beispiel auch resistent werden. Dabei können Bakterien sogar mehrere Resistenzgene aufnehmen, die sie gegen verschiedene Antibiotika schützen. So entstehen sogenannte mehrfach- oder multiresistente Bakterien, die einer Vielzahl von Antibiotika widerstehen können.
Antibiotika sorgsam verwenden – Resistenzen vorbeugen
Je mehr Antibiotika in der Medizin und in der Massentierhaltung eingesetzt werden, desto häufiger kann es passieren, dass veränderte Bakterien überleben und gegen Antibiotika resistent werden. In Ländern mit hohem Antibiotikaverbrauch treten mehr Resistenzen auf, als in solchen mit niedrigem.
Das kann dazu führen, dass für Krankheiten, zu deren Bekämpfung Antibiotika benötigt werden, aufgrund der Resistenzen keine wirksamen Mittel mehr zur Verfügung stehen. Es ist deshalb sehr wichtig, dass Antibiotika sorgsam verwendet werden.
Quelle: arena-info.de