Infolge von Arzneimittelresistenzen verlieren nicht nur Antibiotika sondern auch andere antimikrobielle Arzneimittel gegen Viren, Pilze und Parasiten ihre Wirksamkeit. Die Behandlung von Infektionen wird dadurch immer schwieriger oder sogar unmöglich. Laut Schätzungen haben antimikrobielle Resistenzen (AMR) im Jahr 2019 zu etwa 1,27 Millionen Todesfällen durch bakterielle Infektionen geführt.
Die World Antimicrobial Awareness Week findet jedes Jahr vom 18.-24. November statt und soll u.a. dazu beitragen, auf das Problem aufmerksam zu machen.
Die Entstehung der World Antimicrobial Awareness Week (WAAW)
Auf der Weltgesundheitsversammlung 2015 wurde ein globaler Aktionsplan beschlossen, der zur Bewältigung des wachsenden Problems der Resistenz gegen Antibiotika und andere antimikrobielle Arzneimittel beitragen soll. Im Fokus stehen vor allem weltweite Aufklärungskampagnen sowie Schulungen im Gesundheitswesen. Ein Baustein ist eine alljährlich im November stattfindende globale Kampagne: Die World Antimicrobial Awareness Week (WAAW).
Sie soll helfen, das Bewusstsein und das Verständnis für antimikrobielle Resistenzen von Öffentlichkeit, Medizinern und politischen Entscheidungsträgern zu stärken. Denn jeder einzelne von uns spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, die Ausbreitung von Resistenzen zu vermeiden.
Der One-Health-Ansatz
Mikroorganismen von Bakterien über Viren und Pilze bis hin zu Parasiten können sich nicht nur innerhalb von Tier-, Menschen- und Pflanzenpopulationen ausbreiten, sondern durchaus auch zwischen ihnen. Wie der Mensch sind Mikroorganismen Teil der Umwelt, durch die wir alle uns bewegen. Und zwar unabhängig davon, ob sie medikamentenresistent sind oder nicht. Die Gesundheit allen Lebens auf diesem Planeten hängt miteinander zusammen.
Darum erfordert die Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen Maßnahmen, die über den humanmedizinischen Tellerrand hinaus gehen. Genau das ist der One-Health-Ansatz. Es ist ein ganzheitliches Konzept, das berücksichtigt, dass die Gesundheit von Tieren, Menschen, Pflanzen und der Umwelt untrennbar miteinander verwoben und voneinander abhängig ist.
Das Motto der WAAW im Jahr 2022
In diesem Jahr steht die World Antimicrobial Awareness Week unter dem Motto „Gemeinsam antimikrobielle Resistenzen verhindern“. Auf der Website der WHO werden alle – auch Privatpersonen – dazu aufgerufen, sich an der Kampagne zu beteiligen. Dafür werden auch zahlreiche Materialien zur Verfügung gestellt. Ziel ist, weiter auf das Problem aufmerksam zu machen, für einen umsichtigen Einsatz von antimikrobiellen Mitteln zu werben und die Präventionsmaßnahmen gegen AMR zu verstärken.
Und wenn tatsächlich jeder einzelne auf seinen Social Media-Accounts etwas unter den Hahstags #AntimicrobialResistance oder #Antibiotikaresistenz postet, hätte die Kampagne auf einen Schlag eine enorme Reichweite.
Denn in Europa…?
Tja, da sickert es noch nicht so durch, wie wir es uns wünschen würden. Obwohl Europa auch anhand von aktuellen Messungen ein Teil dieser Welt ist, haben wir hier keine Awareness Week, sondern nur einen Antibiotikatag. Der „Europäische Antibiotikatag“ findet auf Initiativen des ECDC* alljährlich am 18. November in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union statt. Sagen die Theorie und ein paar ältere Artikel. Aktuelle Beiträge und Aktionen findet man im deutschsprachigen Raum leider nur sehr wenige.
Du bist gefragt!
Darum: Hilf mit, den Europäische Antibiotikatag und die World Antimicrobial Awareness Week bekannter zu machen! Poste am 18. November und/oder in der Woche vom 18.-24. November etwas zum Thema Antibiotikaresistenzen, damit Deine Follower zum Teil der Bewegung werden können. Denn Antibiotikaresistenzen gehen uns alle an und jeder von uns kann dazu beitragen, die Ausbreitung von Resistenzen zu reduzieren!
* Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (European Centre for Disease Prevention and Control), Stockholm