Wie werden Bakterien resistent?

Wie wird ein Bakterium resistent?

Bakterien verändern sich von Generation zu Generation und passen sich ihrer Umwelt ständig an. Sie tun dies, um überleben zu können. So können sie auch gegen die Wirkung von Antibiotika widerstandsfähig werden.

So entstehen Resistenzen

Im Allgemeinen entstehen solche Resistenzen durch Veränderungen im Erbgut der Bakterien oder durch die Aufnahme veränderter Gene von anderen Bakterien. Bakterien können mehrere solcher Resistenzgene aufnehmen und damit gegen verschiedene Antibiotika resistent werden. So entstehen sogenannte mehrfach- oder multiresistente Bakterien, die einer Vielzahl von Antibiotika widerstehen können.

Je mehr Antibiotika in der Medizin und in der Massentierhaltung eingesetzt werden, desto häufiger werden Bakterien resistent. In Ländern mit hohem Antibiotikaverbrauch treten mehr Resistenzen auf als in solchen mit niedrigem Verbrauch.

Wie kommen diese Resistenzen vom Tier zum Menschen? Erfahre hier mehr dazu!

Das kann dazu führen, dass für Krankheiten, zu deren Bekämpfung Antibiotika nötig sind, aufgrund der Resistenzen keine wirksamen Mittel mehr zur Verfügung stehen.

Folgen von Resistenzen

Bereits jetzt sterben jährlich weltweit mehr als 700.000 Menschen an den Folgen von Antibiotikaresistenzen (WHO 2017). Auch in Europa führen Resistenzen mehr und mehr zu Therapieversagen, Todesfällen und steigenden Behandlungskosten.Resistente Bakterien?

Ursachen dafür sind:

  • zu hoher Verbrauch und zu unkritischer Einsatz von Antibiotika bei Erkrankungen die kein Antibiotikum erfordern
  • ein zu häufiger Einsatz von Antibiotika mit breitem Wirkspektrum
  • eine falsche Anwendung verordneter Antibiotika z.B. durch fehlerhafte Einnahme
  • hoher Verbrauch und unkritischer Einsatz von Antibiotika in der Massentierhaltung (industrielle Fleischmast von z.B. Schweinen oder Geflügel).

Im Bereich der Medizin werden in Deutschland die meisten Antibiotika nicht im Krankenhaus, sondern im ambulanten Bereich eingesetzt. Allzu oft werden sie dabei bei Erkrankungen verordnet, bei denen sie nicht erforderlich und nützlich sind. Sei es, weil diese Erkrankungen nicht durch Bakterien, sondern durch Viren verursacht werden (gegen die Antibiotika wirkungslos sind) oder weil sie auch ohne das Antibiotikum genauso schnell heilen (hohe Selbstheilungsrate). Es ist daher sehr wichtig, Antibiotika nur dann anzuwenden, wenn sie wirklich benötigt und nützlich sind.

Quelle: antibiotika-alternativen.de

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