Von Anfang an: Antibiotika bei Kindern sicher und mit Bedacht anwenden
Gerade in den ersten Lebensjahren ist das Immunsystem noch nicht sehr stark ausgeprägt. Viele Mütter und Väter kennen das nur zu gut: Gerade haben die Kinder den letzten Infekt erfolgreich überstanden, kündigt sich bereits der nächste an. In einigen Fällen kann es dann nötig sein, dass ein Antibiotikum, verschrieben werden muss. Hier sollten Eltern von Anfang an sehr sorgfältig vorgehen, damit bei der Einnahme nichts schief geht und Resistenzen entstehen. In diesem Beitrag erfährst Du, was Du bei der Gabe von Antibiotika bei Kindern unbedingt beachten solltest.
Zuallererst: Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Sie können deshalb nicht alle Medikamente, die für Erwachsene geeignet sind, einfach in einer niedrigeren Dosis einnehmen. Deshalb kann auch nicht jedes Antibiotikum im Kindesalter eingesetzt werden. Denn manche Substanzen könnten im kindlichen Organismus, der sich ja noch in der Entwicklung befindet, Schäden verursachen, die unwiderruflich sind. Deine Ärztin bzw. dein Arzt wird daher gut abwägen, ob ein Antibiotikum wirklich nötig ist. Wenn er oder sie entscheidet, dass es nötig ist, wird dies ein Antibiotikum sein, das sich in der Kinderheilkunde bewährt hat. Zudem wird die Dosierung auf das Körpergewicht bzw. das Alter des Kindes abgestimmt.
Antibiotika so einnehmen wie verordnet
Nun kommt es darauf an, dass das Antibiotikum auch so eingenommen wird, wie verordnet. Sollte Dein Arzt/Deine Ärztin Dir nicht erklären, wie das Antibiotikum eingenommen werden soll, frage nach. Es ist wichtig, dass die Medikamente regelmäßig, zu festen Zeiten eingenommen werden. Bei Kindern wird häufiger die Mittagsdosis vergessen – besonders bei Kindern, die betreut werden. In so einem Fall solltest Du Deinen Kinderarzt/Deine Kinderärztin um ein Medikament bitten, das nur morgens und/oder abends eingenommen werden muss.
Wichtig ist auch bei Kindern, dass das Medikament so lange eingenommen wird, wie verordnet. Häufig werden die kleinen Patientinnen und Patienten schnell wieder munter, sobald die ersten Erreger abgetötet wurden. Du solltest Deinem Kind dennoch die volle Dosis verabreichen und die vorgeschriebene Einnahmedauer einhalten. Denn: Nicht nur ein unnötiger Einsatz von Antibiotika kann dazu beitragen, dass Bakterien resistent werden und das Medikament wirkungslos wird, sondern auch eine Unterdosierung. Dann reicht die Konzentration des Medikaments nicht aus, um die Erreger komplett abzutöten, es bleiben Bakterien übrig, die resistent werden können.
Von bitteren Pillen und scheußlich schmeckenden Säften
Jeder weiß: Ein Medikament muss nicht schmecken, wirken soll es. Bei Kindern wünscht man sich jedoch häufiger, dass es auch noch lecker wäre. Denn gerade bei Antibiotika ist es wichtig, dass das Medikament regelmäßig und vollständig eingenommen wird.
Um Kindern die Einnahme von Antibiotika zu erleichtern, gibt es Säfte. Auch bei diesen ist es wichtig, dass sie richtig zubereitet und gegeben werden. Bevor Du Deinem Kind einen solchen Saft gibst, solltest Du deshalb ganz genau die Packungsbeilage lesen und bei Unklarheiten Deinen Arzt/Deine Ärztin oder den Apotheker/die Apothekerin fragen. Forscher haben herausgefunden, das Eltern etwa bei jeder zweiten Zubereitung von Antibiotikasäften Fehler beim Portionieren und Mischen machen. Das birgt die Gefahr von Unter -und Überdosierung und damit, dass das Medikament nicht wirkt und Resistenzen entstehen. Es ist deshalb wichtig, dass die Anleitungen zu Zubereitung und Dosierung genauestens befolgt werden. Nur so kann eine sichere und erfolgreiche Behandlung gewährleistet werden.
In der Packungsbeilage findest Du auch Informationen zu Wechselwirkungen und Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten und Lebensmitteln. Einige Antibiotika vertragen sich schlecht mit Milch. Sie bilden mit den Kalziumionen in der Milch Komplexe, kleine Kügelchen, die zu dick sind, um die Darmwand zu durchdringen. Statt ins Blut zu gelangen, wird die Arznei verdaut und wirkt dann nicht. Oft sind Übelkeit und Erbrechen die Folge. Ganz auf Milchprodukte muss man bei diesen Medikamenten jedoch auch nicht verzichten – es reicht, wenn etwa zwei Stunden zwischen Milch- und Medizineinnahme verstreichen.
Vom richtigen Werkzeug
Damit die exakte Menge des Medikaments genommen wird, ist es wichtig, dieses richtig zu portionieren. Für das Abmessen der richtigen Dosis solltest Du ausschließlich den Messlöffel, welcher der Packung beiliegt, verwenden. Haushaltslöffel können keine exakte Dosierung gewährleisten. Säuglingen kann das Medikament am einfachsten mit einer Pipette oder Spritze (ohne Nadel) in den Mund verabreicht werden. In der Apotheke gibt es zudem kleine Medizinfläschchen mit Sauger, die hilfreich sein können.
Achte darauf, dass das Kind die vorgesehene Menge komplett einnimmt. In vielen Fällen hilft es, den Saft mit etwas gesüßtem Tee zu verabreichen. Ob dies möglich ist, solltest Du vorher mit Deinem Arzt/Deiner Ärztin bzw. dem Apotheker/der Apothekerin klären.
Nach der Einnahme Kinder weiter beobachten
Nach der Einnahme solltest Du Dein Kind beobachten. Wenn es das Antibiotikum kurz nach der Gabe oder innerhalb der ersten Stunde wieder ausspuckt, muss die Einnahme wiederholt werden. Wenn das öfter passiert, solltest Du mit Deiner Kinderärztin bzw. Deinem Kinderarzt Kontakt aufnehmen.
Und sonst noch: Ruhe und viel trinken
Neben der Therapie mit Antibiotika solltest Du darauf achten, dass Dein Kind sich möglichst schont. Viele Kinder erholen sich häufig schnell bei einer Antibiotikum-Therapie. Trotzdem ist der Körper weiter geschwächt. Du solltest deshalb darauf achten, dass Dein Kind möglichst Ruhe bekommt, nicht zu viel tobt, keinen Sport treibt, vitaminreiches Essen mit viel Obst und Gemüse zu sich nimmt, viel trinkt und möglichst viel schläft. Dann steht einer erfolgreichen Genesung nichts mehr im Wege!
Neeltje Forkenbrock
Ich sehe bei meinen Enkelkindern, dass heutzutage so viele Medikamente von Kindern eingenommen werden. Zum Schlafen, bei Kopfschmerzen, bei ADHS. Ich würde meine Enkel gerne aufklären und auf alternative Methoden aufmerksam machen. In meiner Apotheke wird eine Arzneimittelberatung angeboten, vielleicht wird das der erste Ansatzpunkt.
Noah Dadrich
Ich finde man kann hin und her reden was das Thema angeht. Ich bin selber aber kein Arzt, also verlasse ich mich auf die Experten. Ruhe und viel Trinken sind natürlich immer gute Ratschläge bei Krankheit. Ich gehe gerne zu meiner Apotheke für eine Arzneimittelberatung.
Lisa Schmidt
Meine Tochter hatte eine sehr starke Grippe und deswegen wurden ihr jetzt auch Antibiotika verschrieben. Gut zu wissen, dass es um die Einnahme von Antibiotika zu erleichtern bestimmte Säfte gibt.