Am 31. Oktober ist es wieder soweit: Es ist Halloween. Kürbisse werden ausgehöhlt und zu schaurig-schönen Fratzen verziert. Kinder in Hexenkostümen ziehen durch die Nachbarschaft, klingeln und drohen „Süßes oder Saures“. Der ganze Spuk ist nicht nur ein Riesenspaß, er kann sogar für Dein Immunsystem nützlich sein. Erfahre hier, warum ein wenig Gruseln Deiner Gesundheit gut tut.
Angst mobilisiert Energien
Angst ist ein urmenschliches Gefühl. Die Emotion hilft uns, Gefahren zu erkennen und darauf zu reagieren. Sie mahnt uns zu Vorsicht und erhöhter Aufmerksamkeit. Furcht verschafft uns die nötige Energie, um entschlossen zu handeln, Schutzmaßnahmen zu ergreifen oder Herausforderungen anzunehmen und unsere Kräfte zu mobilisieren.
Unsere Vorfahren reagierten auf Bedrohungen mit Flucht oder Angriff. Ermöglicht wurde dies durch den Körper, der bei Angst auch heute noch auf die gleiche Art und Weise reagiert: Die Muskeln spannen sich an, das Herz schlägt rascher, Stresshormone werden ausgeschüttet. Körper und Geist sind hochkonzentriert und leistungsbereit. Nach überstandener Gefahr klingt die Stressphase wieder ab, Entspannung stellt sich ein.
Plötzlicher Stress: Immunsystem wird angeregt
Auch das Immunsystem ist beteiligt. Bei plötzlichem Stress verstärkt es seine Abwehrarbeit. Die Zahl der für die Abwehr von Eindringlingen zuständigen weißen Blutkörperchen, der Fresszellen und der natürlichen Killerzellen steigt. Zudem sind die Killerzellen aktiver. Damit bereitet sich unser Körper darauf vor, mögliche Wunden oder andere körperliche Schäden schnell zu beseitigen. Das Immunsystem wird also angeregt und trainiert.
Zu lange Gruseln ist schädlich
Ihr solltet es mit der Gruselei aber nicht übertreiben. Denn wenn Angst und Stress länger anhalten, kann sich die gute Wirkung auch ins Gegenteil verkehren und das Immunsystem beeinträchtigen. Dann sinkt die Zahl der Immunzellen im Blut. Und auch die natürlichen Killerzellen sind weniger aktiv.
Forscher des Helmholtz Zentrums München und des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie gehen mittlerweile sogar davon aus, dass längere Stressreaktionen zu bleibenden Veränderungen führen können.
Und nach der ganzen Gruselei solltet Ihr Eurem Immunsystem etwas Gutes tun: lasst Euren Impfschutz beim Arzt überprüfen und anstehende Impfungen durchführen. Damit vermeidet Ihr Infektionskrankheiten, unnötige Antibiotikaeinnahmen und somit auch eine weitere Resistenzbildung. Wir wünschen Euch Gesundheit und eine schöne Halloween-Nacht!
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Quellen: www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org, www.apotheken-umschau.de, www.tk.de