Eine Erkältung ist nicht nur unangenehm für den Kranken, sondern zuweilen auch für seine Mitmenschen. Denn seien wir einmal ehrlich: Kaum einer freut sich, wenn er im Büro den verschnupften Kollegen in der Kaffeeküche niesen sieht oder der Sitznachbar in der Bahn ständig hustet. Nicht ohne Grund fürchten wir um unsere eigene Gesundheit: Denn sind wir erkältet, schnellen Viren beim Husten und Niesen explosionsartig in unsere Umgebung. Und bleiben an Türklinken, Oberflächen oder Händen haften, wo sie nach kurzem Zwischenstopp ein anderer abholt. Insbesondere in der nass-kalten Jahreszeit, wenn die Menschen häufiger drinnen beisammen sind, können sich Erkältungserreger besonders gut vermehren. Deshalb sollte man, nicht nur um höflich zu sein, beim Niesen und Husten ein paar Benimmregeln beachten. Hier erfährst Du, wie Du richtig hustest und niest.
Hand vor den Mund?
Als Kind wurde uns früher oft gesagt: „Hand vor den Mund beim Husten und Niesen!“ Heute wissen wir, dass dadurch die Gefahr, andere Menschen anzustecken nur noch vergrößert wird. Denn auf diese Weise nimmt man Erkältungsviren quasi an die Hand – und befördert sie per Handschlag oder das Berühren von Oberflächen und Gegenständen weiter. Das heißt jedoch nicht, dass Du nun auf jeglichen Schutz verzichten solltest. Denn so können sich die mikroskopisch kleinen Erreger ebenso schnell verbreiten. Wenn Du husten oder niesen musst, wende stattdessen am besten das Gesicht ab und huste oder niese in die Armbeuge. Noch besser ist, schnell ein Taschentuch vor Nase und Mund und halten. Am besten geeignet sind Papiertaschentücher, die Du nur einmal benutzen und danach entsorgen solltest. Schon allein aus Höflichkeitsgründen solltest Du benutzte Taschentücher nicht herumliegen lassen.
Handschlag zur Begrüßung?
Sich zur Begrüßung die Hände zu geben gilt als höflich. In der Erkältungszeit ist diese Regel jedoch außer Kraft gesetzt – gelten die Hände doch als Virenüberträger Nummer eins. Damit es jedoch nicht zu Verstimmungen kommt, solltest Du den Grund für den verweigerten Handschlag kurz erklären. Entschließt Du Dich, einen Handschlag zu erwidern, versuche Dir anschließend nicht ins Gesicht zu fassen und so bald wie möglich die Hände zu waschen.
Wie du durch Hygiene eine Erkältung vorbeugen kannst, erfährst du hier!
Richtig schnäuzen
Wenn die Nase läuft, stellt sich manchmal die Frage, wie man damit umgehen sollte. So mancher entscheidet sich dafür, das Nasensekret einfach hochzuziehen. Das Hochziehen hat hierzulande allerdings keinen guten Ruf, weil es sich einfach nicht schön anhört. Aus gesundheitlicher Sicht ist es aber gesünder als gründliches Schnäuzen. Denn beim kräftigen Auspusten entsteht ein hoher Druck, der das Sekret in die Nasennebenhöhlen pressen kann. Im schlimmsten Fall entsteht so eine schmerzhafte Nebenhöhlenentzündung. Wenn Du schnäuzen musst, solltest Du dies deshalb abwechselnd und vorsichtig aus jedem einzelnen Nasenloch tun. Nie lautstark und aus beiden Nasenlöchern gleichzeitig. So wird die Gefahr entzündeter Nebenhöhlen vermindert.
Niesen unterdrücken?
Manchmal überkommt es einen einfach: Man muss ganz plötzlich niesen. Aus Höflichkeitsgründen versuchen viele dann, den Nieser im letzten Moment noch zurückzuhalten. Medizinisch gesehen tut diese Zurückhaltung dem Körper nichts Gutes. Denn Niesen ist ein Schutzreflex der Atemwege, bei dem Fremdstoffe wie Staub, Pollen und eben Krankheitserreger hinauskatapultiert werden. Falsch ist auch, dem Niesreiz nur durch die Nase zuzulassen. Denn dabei baut sich ein Druck auf, der die Schadstoffe bis in die Nebenhöhlen presst. Besser ist es, frei heraus und mit offenem Mund zu niesen – entweder in die Armbeuge oder in ein vorgehaltenes Taschentuch.
Quellen: www.rundschau-online.de, www.bzga.de
Jan Dijkstra
Ich wusste bisher nicht, dass es dem Körper nicht guttut, das Niesen zu unterdrücken, da es ein natürlicher Schutzmechanismus des Körpers ist. Seit ein paar Tagen läuft meine Nase ununterbrochen und ich muss ebenfalls sehr oft niesen, jedoch weiß ich nicht, ob es eine normale Erkältung ist. Hoffentlich kann mir morgen ein Besuch bei einem erfahrenen HNO-Spezialisten gut weiterhelfen.