Superfood als Alternative zu Antibiotika

Superfood statt Antibiotikum?

Solltest Du auf diesen Artikel gestoßen sein, weil du ein Antibiotikum verschrieben bekommen hast und jetzt nach einer Alternative durch ein Superfood statt Antibiotikum suchst: Nein! Du darfst die Notwendigkeit der Verschreibung eines Antibiotikums gerne mit Deinem Arzt diskutieren, aber wenn es Dir verschrieben wurde, dann nimm es bitte. Genau nach Anweisung und so lang Du es einnehmen sollst!

Solltest Du auf diesen Artikel gestoßen sein, weil du eine so schlimme Infektion hast, dass Du zum Arzt gehen müsstest, aber lieber erstmal an Dir selbst rumdoktern möchtest: Nein! Bitte geh zum Arzt!

Denn:

Superfoods sind kein Ersatz für Antibiotika

Es stimmt zwar, dass die meisten Antibiotika natürlichen Ursprungs sind, da Pflanzen und Mikroorganismen sich durch sie gegen Bakterien zur Wehr setzen. Und es stimmt auch, dass in vielen Pflanzen antibiotisch wirksame Substanzen enthalten sind und Du sie über die Ernährung aufnimmst. Aber wenn Dir Superfoods mit antibiotischer Wirkung angepriesen werden, dann handelt es sich dabei in erster Linie um ein Verkaufsargument. Um Marketing. Um einen Grund, mehr Geld für ein Produkt zu verlangen. Denn selbst wenn antibiotisch wirksame Substanzen in einem Superfood stecken, wird es nicht zum Antibiotikum!

Superfoods können das Immunsystem unterstützen – aber kein Antibiotikum ersetzen

Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend für einen gesunden Körper und damit auch für ein funktionierendes Immunsystem. „Stärkt das Immunsystem“ ist dabei jedoch auch eher Marketing, denn allein durch eine gesunde Ernährung erreichst Du das gleiche. Stattdessen sollte auf unglaublich vielen Produkten stehen: Schwächt das Immunsystem. Denn so rum wird eher ein Schuh draus. Mit einer falschen Ernährung sabotierst Du Deinen Körper und Dein Mikrobiom und schwächst auf diese Art Dein Immunsystem. Ein Mal die Woche mit einem Superfood gegenzusteuern hilft da nicht.

Wenn Du Dich schon gesund ernährst und Deine Ernährung mit sogenanntem Superfood besser machen möchtest, dann ist das mit Sicherheit keine schlechte Idee. Aber achte darauf, was tatsächlich sinnvoll ist – und an welchen Stellen Du nicht für Deine Gesundheit, sondern für die Marketing-Abteilung eines Konzerns bezahlst.

Superfood statt Antibiotikum? Heimische Foods sind auch super!

Papaya, Moringa, Chlorella, Baobab, Camu-Camu. Klingt toll, klingt exotisch, klingt nach Geheimtipp, kommt von weit weg und muss doch allein darum schon super gesund sein, oder? Mag alles sein, aber sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine und Mineralstoffe stecken nicht nur in Exoten! Him-, Brom- und Heidelbeeren, Grünkohl, Brokkoli, Knoblauch und, ganz altbacken: Äpfel. Alles super Superfoods.

Und übrigens funktioniert das Ganze sogar saisonal. Wie gesagt: Grünkohl. Seit Jahrtausenden die Nährstoffbombe für den Winter.

Und damit beantwortet sich eigentlich auch schon die nächste Frage:

Pülverchen oder Kapsel?

Frisch! Pulver, Kapsel, Pellet oder Shake-Drink – alle Verarbeitungsformen haben eins gemeinsam: sie sind verarbeitet. Und das ist für gewöhnlich immer weniger gut als frisch. Und wenn Du auf die heimischen Superfoods als Alternative ausweichst, dann bekommst Du sie auch im erntereif geernteten Zustand und nicht Tage oder Wochen vor der Reife, damit sie im Schiffscontainer „nachreifen“. Das ist die gängige Praxis, damit Obst und Gemüse aus fernen Ländern hier „reif“ und nicht vergammelt ankommen. Das hat nur nichts mit der Reife zu tun, die an der Pflanze gewachsen entsteht, denn Nährstoffe können nach der Ernte nicht mehr aufgebaut werden.

Fazit

Superfood ist ein Modebegriff, mit dem man hervorragend Geld verdienen kann. Eine ausgewogene Ernährung mit frischen, saisonalen und regionalen Lebensmitteln sind Superfood genug. Das stärkt in der Tat das Immunsystem, weil Du Deinen Körper mit allen notwendigen Nährstoffen versorgst. Aber bei einer bestehenden Infektion sind Superfoods kein Ersatz für ein Antibiotikum! Wären sie es, hätten wir wohl das Problem mit den Antibiotika-Resistenzen nicht.

In diesem Sinne: Guten Appetit!

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