Grippe bei Kindern - Antibiotika sinnvoll?

Grippe bei Kindern – Antibiotika sinnvoll?

Husten, Schnupfen, Fieber – Infektionen der Atemwege zählen bei Kindern und Jugendlichen zu den häufigsten Gründen für eine Vorstellung beim Arzt. Die meisten dieser Infektionen – insbesondere die echte Grippe – werden durch Viren verursacht, gegen die Antibiotika nicht wirken. Trotzdem werden Kindern mit Atemwegsinfektionen häufig Antibiotika verschrieben.

Nebenwirkungen wegen unsachgemäßen Einsatz

Dieser unsachgemäße Einsatz von Antibiotika führt nicht nur dazu, dass die kleinen Patientinnen und Patienten unter unerwünschten Risiken und Nebenwirkungen wie Bauchschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen leiden können, sondern birgt auch die Gefahr, dass Resistenzen entstehen und Antibiotika unwirksam werden.

Deshalb sollten auch Kinder und Jugendliche nicht bei jedem Atemwegsinfekt gleich ein Antibiotikum einnehmen. Abwarten, ob man ein Antibiotikum wirklich braucht, kann man insbesondere bei Kindern, die ansonsten gesund sind und nicht unter schwerwiegenden Grunderkrankungen leiden. Dieses Verfahren nennt sich „verzögerte Antibiotikaverordnung“.

Verzögerte Antibiotikaverordnung

Dabei unterscheidet man zwei Wege:

  1. „Warten und Beobachten“: Das Kind erhält kein Antibiotikum, sondern die Eltern behandeln es mit Hausmitteln und gegebenenfalls mit Medikamenten, die die Symptome lindern. Nach 48 Stunden halten die Eltern Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin. Wenn sich der Zustand des Kindes nicht bessert oder verschlechtert, kann nach Ablauf von 48 Stunden ein Antibiotikum verordnet werden.
  2. Die Eltern erhalten ein Rezept, das sie nur dann einlösen sollen, wenn sich der Zustand des Kindes nicht bessert. Das Problem ist hierbei jedoch, dass besorgte Eltern manchmal das Antibiotikum geben, obwohl sie noch abwarten sollten. Manche „horten“ die Antibiotika sogar oder nehmen sie selbst. Auch dieser unsachgemäße Einsatz kann zur Entwicklung von Resistenzen führen.

Es ist dabei wichtig, dass Eltern und Arzt/Ärztin an einem Strang ziehen, um die bestmögliche Behandlung für das Kind zu erreichen.Lieber Tee statt Antibiotika!

Lieber einen Tee statt Antibiotika

Wenn Dein Arzt/Deine Ärztin bei einem Atemwegsinfekt Deines Kindes vorschlägt zunächst abzuwarten, solltest Du das versuchen. Wichtig ist, dass sich der kleine Patient/die kleine Patientin ausruht und ausreichend trinkt. Bei Fieber ist Bettruhe angesagt.

Weitere Informationen, wie Du bei einem Infekt der oberen Atemwege die Genesung Deines Kindes unterstützen kannst, findest Du hier!

Um Unsicherheiterheiten vorzubeugen, lass Dir von Deinem Arzt/Deiner Ärztin erklären:

  • Wie lange die Krankheit dauern kann
  • Auf welche Warnzeichen Du achten musst
  • An wen Du Dich jederzeit wenden kannst, wenn es Deinem Kind schlechter geht

Laut Studien brauchten Kinder und Jugendliche, bei denen abgewartet worden war, in den meisten Fällen das Antibiotikum nicht. Sie wurden auch ohne wieder gesund.

Quelle: aerzteblatt.de

 

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